Bekannt durch Ausstellungen

Der Künstler BPB (Burkhard P. Bierschenck) ist durch seinen Hauptberuf als Journalist, Autor und Zeitschriften-Verleger ein Marketing-Profi.  Als er sich 2014 entschloß seine Bilder öffentlich zu zeigen, beschäftigte er sich zuerst einmal mit der Kunstszene und ihren Gepflogenheiten. Als Autodidakt hatte er den Vorteil, nicht durch die vorherrschenden Meinungen, die an den Kunstakademien kursierten, geprägt zu sein. Was sagt er heute?

B.P.B.

„Angeblich geht ja ohne einen professionellen Galeristen so gut wie nichts im Kunstmarkt. Das entpuppte sich mir schnell als Märchen, welches bis heute besonders gerne von a) Kunstprofessoren und b) Galeristen verbreitet wird. Nun, Kunst-Professoren haben oft wenig Ahnung vom Markt, und die Galeristen denken zuerst an ihren Umsatz und weniger an ihre Künstler. Das mag überspitzt klingen, ist aber meist so.

Dem Künstler, der seine Kunstwerke verbreiten möchte, stellen sich einfache Fragen. Möchte er von sogenannten Experten gelobt werden, was meist brotlos bleibt, oder möchte er/sie die mühsam erschaffenen Kunstwerke ernsthaft verkaufen, um vielleicht einmal davon leben zu können? Wer nicht von seiner Kunst leben muss, hat da einen großen Vorteil, er/sie kann nämlich viel freier handeln.

Bei meinen Recherchen in Galerien, Besuchen von Vernissagen, in der Literatur über den Kunstmarkt usw. bemerkte ich rasch ein Manko –   es fehlten die Daten der Käufer. Viel Gerede über potente Sammler, aber wo sind sie? Oder anders gesagt, die „Kundenliste“ der meisten Galeristen war auf den zweiten Blick eher mau.  Auf Vernissagen treiben sich deshalb viele „Freunde“ herum, die alles irgendwie gut finden, aber nix kaufen, mit anderen Freunden reden und Champagner schlürfen.  Bringt es das wirklich? Sehr selten. Meiner Meinung nach sind 8-9 von 10 Galeristen liebenswürdige Amateure. Daher meine Meinung, viel von dem, was die machen, das kann ich eigentlich auch.

Also nochmal von vorn. Worum geht es letztlich, und vor allem, worum geht es dem Künstler?  Nun, jeder Künstler ist durch seine künstlerische Besonderheit für sich ein Markenzeichen. Um als solches erkannt zu werden, muss diese „Marke“ allerdings erst einmal bekannt werden. Wo?  Nur im eigenen Städtchen, dem eigenen Land oder gar international, also weltweit?  Tausende Künstler stöhnen auf, das seien doch Wunschträume und Marketing nicht ihre Sache – und pinseln mutlos weiter.  Falsch gedacht. Alles ist möglich. Man muss nur die Augen auf machen und Schritt für Schritt vorgehen.

Die meisten Künstler wollen sofort verkaufen. Das ist meist ein naiver Wunschtraum. Passiert eher selten.  Tatsächlich müssen die Menschen die Werke und den Künstler erst einmal kennen, also sehen, und zwar öfter!  Das bedeutet also, oft ausstellen, darin wenigstens sind sich sogar alle einig. Nur, wo und wie man ausstellt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Da kommen dann Vorbehalte zum Tragen, wie, dass der Künstler angeblich nichts bezahlen soll usw. Tatsächlich bezahlen fast alle Künstler irgendetwas, und wenn es nur die Briefmarken für die Einladungen sind. Ich sehe das ganz nüchtern. Wenn ich bezahle, dann bestimme ich darüber, wie die Ausstellung aussieht, welche Bilder hängen werden, wer eingeladen wird, wie die Pressemeldung aussieht usw. Ich bestimme auch, ob und wofür  ich etwas bezahle, oder auch ob der Ausstellungsraum nichts taugt. Oder anders gesagt, ich bin unabhängig!

Ich habe daraus nüchtern den Schluß gezogen, dass zuerst einmal die Referenzliste mit Ausstellungen gefüllt werden muss, egal ob Einzel- oder Gemeinschaftausstellung oder gar Teilnahme an einer Kunstmesse. Ich wollte daher in kurzer Zeit mindestens 20 Ausstellungen bzw. Ausstellungsbeteiligungen schaffen. Es wurden rasch noch mehr.  Von Anfang an achtete ich auf Internationalisierung, daher folgten den Terminen in Deutschland weitere in Österreich, Schweiz, Niederlande, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, dann die USA und Japan.  Großbritannien und China werden bald folgen.  Konsequenterweise wurden auch die Online-Seiten nach deutsch nun auch auf Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Chinesich erweitert. Wenn Brasilien, dann folgt natürlich auch Portugal. Selbstverständlich werden nun auch alle digitalen Möglichkeiten genutzt, um möglichst überall präsent zu sein. Da gibt es mittlerweile viele Foren, Seiten usw., viele bringen wenig, aber in der Summe dann doch etwas.

Was brachte mir das bisher? Ganz einfach, Bekanntheit und Kontakte. Am Ende auch Verkäufe oder sogar konkrete Aufträge für z.B. Porträts oder Häuser. Das Schöne daran ist, die meisten Interessenten landen direkt bei mir, ich allein kontrolliere die Liste meiner Käufer, nicht irgendwelche Galeristen.  Ich sehe, ob aus einem Einzelkäufer ein Sammler wird oder nicht.

Alles nur Wunschträume? Nein, Strategie und Technik, Geduld und der Mut, stets neue Möglichkeiten auszuprobieren.“